Krummhardter Dorflädle

Lädlesausflug 2019

Wunder gibt es immer wieder……

Lädlesausflug am 02.11.2019

 

Das gibt’s echt nicht, was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten! Es gehört schon eine grosse Portion Optimismus dazu, für den 2. November einen Ausflug für eine umfangreiche Gruppe zu planen. Auch noch mit Besuch des Fernsehturms, wo man ja eigentlich möglichst a bissle gute Sicht braucht. Aber so viele Anmeldungen hatten wir bisher bei keinem Ausflug – 44 Verkäuferinnen und Verkäufer, Einkäuferinnen und Einkäufer, Ausschussmitglieder und ein paar Angehörige. Lag’s am Termin oder am tollen Programm (letzteres hatten wir eigentlich bis jetzt immer!) oder an einer Mischung aus beiden?

Über das Programm waren wir uns im Ausschuss schnell einig: eine Sonderfahrt nur für uns mit einer historischen Strassenbahn durch Stuttgart zum Fernsehturm, kurz rauf und runtergucken, dann wieder mit der alten Bahn zurück und ein feines Abendessen im Lädle mit fröhlichem Ausklang.

Die Terminfindung war wesentlich schwieriger. Es gibt nicht so viele Fahrten. Und während der Sommermonate sind so viele von uns abwechslungsweise im Urlaub. So kamen wir schließlich auf den 2. November und hofften, dass uns der Nebel erspart bleiben möge.

Und dann geschieht das erste Wunder. Nach einer verregneten und saukalten Woche die Überraschung am Samstagmorgen: Sonne und ausgesprochen milde Temperaturen. Das haben wir echt verdient, denn jeder war brav und alle haben immer ihre Teller leer gegessen.

Entsprechend rund und schön läuft dann  auch das umfangreiche Programm ab. Um 11.15 Uhr begrüßt Dennis alle 39 Ausflügler (4 – kamen dann doch erst abends dazu, 3 haben sich leider ganz abgemeldet) mit einem Gläsle Sekt und warmen Dankesworten für die vielen ehrenamtlichen Einsätze im Lädle.

 Dann heißt es Vesper einpacken und über die Straße zur Bushaltestelle wandern. Um 12.15 Uhr füllen wir den Bus nach Endersbach, wo wir eigentlich planmäßig um 12.25 Uhr hätten ankommen sollen. Wenn nicht die halbe Strecke ein Traktor vor dem Bus hergefahren wäre. So aber kommen wir erst um 12.30 Uhr vor dem Endersbacher Bahnhof an, und, was jetzt folgt, ist das zweite Wunder, und ein gutes Beispiel dafür, dass bei uns einfach der Zusammenhalt funktioniert. Die S-Bahn kommt um 12.32 Uhr. D.h. wir haben 2 Minuten, um aus dem Bus auszusteigen, im Bahnhof die Treppe runter zu rennen, auf der anderen Seite wieder hoch und in die S-Bahn einzusteigen. Teamwork: 2 schnelle und mutige Kerle, Stefan und Ulf, stellen sich in die offenen Türen, ca. 28 Leute stehen auf dem Bahnsteig und halten Ausschau nach den anderen, Dennis bleibt hinten, um niemanden alleine zu lassen und Rudolf läuft mit 2 Krücken zur Form seines Lebens auf! So haben’s alle geschafft, und wir können die Türen freigeben! Ist das eine Freude!

Nach der Ankunft am Cannstatter Bahnhof um 12.50 Uhr laufen wir gemütlich ca. 5 Min. zum Strassenbahnmuseum und haben bis zur Abfahrt unserer Sonderfahrt um 13.15 Uhr noch ein bisschen Zeit, um durch das Museum zu bummeln und die vielen alten Bahnen zu bewundern. „Guck mal, mit so einer bin ich jeden Tag zur Schule gefahren“ und „Vergiss nicht deinen Hugendubel“ (Für alle Spätgeborenen: das ist ein Schirm). Wir haben Glück. Da unsere gebuchte Strassenbahn vor ein paar Tagen den Geist aufgab, dürfen wir in einer noch älteren fahren. Triebwagen 851 mit 22 gepolsterten Kunstleder-Sitzplätzen und Anhänger mit ebenso vielen.

Das Ding heißt „Gartenschauwagen“, weil es 1939 zur Reichs-gartenschau auf dem Killesberg von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut wurde. Und los geht‘s auf der Panoramastrecke: Nordbahnhof, Hauptbahnhof, Schlossplatz (beides unterirdisch), Eugensplatz, Uhlandshöhe, Bubenbad. Mit tollem Blick über die Stadt und durch den Silberwald zur Haltestelle Ruhbank. In den Kurven quietscht’s und rattert’s und wir freuen uns über die vielen Leute, die uns an den Haltestellen neidisch hinterher schauen. Die  Butterbrezeln und diversen Getränke schmecken prima und die netten Schaffner in ihren tollen Uniformen erzählen gerne von ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Strassenbahnverein. Nach einer knappen Stunde sind wir schon am Ziel.

Von der Ruhbank aus führt ein schöner Weg durch den Wald zum Fernsehturm, ca. 500 m. Dort erschrecken wir erst mal über die Warteschlange vor dem Aufzug (Karten haben wir zum Glück schon vorher gekauft). Punkt 15.30 Uhr muss die Bahn wieder zurückfahren, wird die Zeit für alle zum hochfahren und runtergucken reichen? Und wieder geschieht ein kleines Wunder: ruck-zuck sind alle oben, und eigentlich auch ruck-zuck wieder unten. Die Sicht ist zwar heute ganz toll („wir haben den Wasserturm von Krummhardt gesehen!“), aber es ist auch ganz schön windig und kalt oben.

Also sind alle pünktlich wieder da und wir laufen gemütlich zur Strassenbahn zurück.

Immer noch bei herrlichem Wetter und einem weiteren Getränk genießen wir die Rückfahrt den Berg runter (quietsch, ratter) und sind viel zu schnell wieder am Strassenbahnmuseum.

Die Heimfahrt mit Bahn und Bus (dieses Mal über Esslingen) geht zügig vonstatten und so kommen wir um 17.15 Uhr schon wieder im Lädle an. Auch hier haben fleißige Helfer am Morgen ein Wunder vollbracht und den Verkaufsraum und Raum 2 in ein Lokal mit 45 Sitzplätzen umgewandelt. Kurz vor sechse liefert Herr Seifried die feinen panierten Schnitzel, einen wunderbaren Kartoffelsalat, einen Riesen-Hafen Bratensauce und grünen Salat. Ausgehungert wie wir sind, hauen wir ordentlich rein.

Der Knüller sind die wunderbaren Nachtische von Iris und Uli. Das passt immer noch rein.

Ein schöner Ausklang eines tollen Ausflugs voller Wunder!

GM